Sei gegrüßt, mein neuer Tag

 

Jeden Morgen freu‘ ich mich

Wieder auf die Welt

Die Vögelchen grüße ich

Auf dem Himmelzelt

 

Vom Fenster aus nicke ich

Den kleinen Blumen zu

So herrlich duften sie für mich,

Dass ich dann lächeln tu.

 

Es küsst mich die Morgensonn‘,

und gießt Gold mir ins Haar

Sie streichelt meine Löckchen

So warm und wunderbar.

 

An jedem Tag da lerne ich

Viel Neues stets dazu.

Und abends, wenn die Sonn‘ erlischt,

geh ich erneut zur Ruh‘.

 

In meinem Bett singe ich dann

Mein kleines Lied der Welt,

damit sie auch ruhen kann,

bevor sie mich beschenkt…

mit Licht, der Nacht, der Sonn‘, dem Mond,

Der hellen Sterne Schein

 

Es erscheint mir märchenhaft,

Ein Teil von ihr zu sein.

 

Mein kleiner Kopf

träumt alles wieder,

was ich tagsüber sah,

und selbst im Traum,

da denk ich mir,

wie schön mein Tag doch war.

Reich deine Hand

Am Spielplatz spielte heute

ein kleines Kind alleine.

Brüderchen und Schwesterchen

hat es leider keine.

 

Ein and'res Kind kannte es da, 

das für 'nen Freund es hielt.

Heut ist es aber unnahbar,

weil's mit wem anderen spielt.

 

Still wurde das Gesichtchen,

kein Lächeln war darin.

Es begriff ganz traurig

"Wie einsam ich doch bin!"

 

Zum ersten Mal fühlt bitter

dieses kleine Herz,

dass im Dasein Vieles ungerecht

und verbunden ist mit Schmerz.

 

Dass es sich selbst genügen muss

in der nicht ganz so netten Welt,

wo Freundschaft und Verbundenheit

oft viel zu wenig zählt.

 

Drum sei ein Beispiel, sei ein Freund,

wenn Einsamkeit du siehst.

Reich deine Hand dem kleinen Kind,

das dort alleine spielt.

 

Sei ihm ein Freund und Spielgefährt',

umarmen wird es dich.

Sein Leben lang an diese Freud'

erinnern wird es sich.

 

So wird dein Handeln, wird dein Tun

in dieser Welt ein Licht.

So wirst du Teil 'ner neuen,

viel schöneren Geschicht'.

Sternenhimmel

Richtung klarem, dunklem Himmel

Erhebe ich nachts meine Augen

Die endlos glitzernden Sterne

Möchte mein Inneres schauen

 

Das Silber ergießt sich von oben

Aus dem endlosen Sternenschein.

Es fließen silberne Wogen

In mein kleines Herz hinein.

 

Die Freude breitet sich aus

Und flutet mein ganzes Sein.

Meine Seele wird ganz erhaben

Drinnen alles so klar und rein.

 

Kristallen funkelt die Stimmung

Fast so prächtig wie die Sterne

Ein neu erwachtes Feuer

Ein Streben nach der Ferne.

 

Die Glut endloser Sehnsucht

Nach der Schönheit dieser Welt

Wird in meinem kleinen Herzen

Für immer nun geweckt.

 

Hände

Wunderbare kleine Hände

Voll Zärtlichkeit und Magie

Fluten die Seele mit Liebe

Und endloser Harmonie.

 

„Ich habe dich so lieb, Mama“

Hör ich flüstern dich in der Nacht.

Nichts durchdringt das Herz so kraftvoll

Wie der kindlichen Worte Macht.

 

Von deiner lebendigen Wärme

Strömt ein wunderbarer Duft,

Eine behagliche Sehnsucht,

Die aus meinem Inneren ruft.

 

Dort, wo du schliefst unterm Herzen,

und lauschest seinem Klang.

Wo seine Musik dich wiegte,

dir von Leben und Liebe sang.

 

Auf dem Bauch lagen die Hände,

beschützenden Segen ausströmend,

wie Zeugen des endlosen Kreislaufs,

sich nach neuem Leben sehnend.

 

Mit der Wärme, die fließend strömte

Von meinem Herzen in deins

Umarmst du mich nun flüsternd

Kleines Kind, du Sinn meines Seins.

Kleine Freundin (für Nora)

Eine Freundin habe ich

Mein Herz liebt sie so sehr

Wenn sie in der Krippe ist,

dann fällt mir nichts zu schwer.

 

Wir hüpfen in das Bällebad

Fallen rein voller Vertrauen

Die bunte Welt um uns herum

Lässt uns‘re Herzen staunen

 

Ich untersuche Ihre Füß‘

Und sie die meinen auch

Wir spielen Arzt und Patient

Und kitzeln uns am Bauch

 

Wenn die Gitarre dann ertönt

Schnappt jeder sich ein Pferdchen

Wenn wir dann herunterplumpsen

Sehen wir bunte Sternchen

 

Wir tanzen und wir singen gern

In uns’rer Hasengruppe

Wir klatschen in die kleinen Händ‘

Und sind ’ne tolle Truppe.

Rodeln

Mit meinem kleinen Hintern

Setz ich mich auf die Rodel

Während ich runterrutsche

Hört man mich laut jodeln

 

Ein kleines Häschen hoppelt

Durch den weißen Schnee

Ich düs an ihm vorbei

Und überfahr fast seinen Zeh

 

Heut bin ich der Schnellste

In diesem weißen Wald

Aber der Hase hat ein Fell

Und mir ist plötzlich kalt.

 

So muss ich nun nach Hause

Der Wald gehört den Tieren.

Die sind besser gekleidet

Und müssen nicht so frieren.

Tränchen sind doch auch Wasser

Es war am Abend – ziemlich spät,
die Zahnbürste lag schon bereit.
Sie lief zum Bad, wie's täglich geht,
da passierte ein kleines Leid.

Ein „Au weh!“ zur späten Stund‘
Das Knie gegen die Tür gekracht
Nun war‘s vollkommen rot und wund
Da hat das Kind nicht mehr gelacht

Ein Tränenmeer kam leise, sacht,
sie weinte fest, das Herz so schwer.
Ich hab sie sanft in Arm gebracht,
und hielt sie fest im Tränenmeer.

Dann wurde sie auf einmal still,
nahm sich die Bürste – tapfer, klein.
Sie tat, was sie nun machen will,
ließ ihre Tränchen einfach sein.

Zurück kam sie mit frohem Blick,
die Zähnchen sauber, alles gut.
Das kleine, ungewaschene Gesicht
stolz strahlend und voll großem Mut.

„Mein Schatz, das hast du fein gemacht.“
sag ich und streichle sanft mein Kind
„Hast‘ auch an dein Gesicht gedacht?
Es ist noch schmutzig, noch ganz wild“

Sie lächelte, ganz ernst und klar,
und aus dem kleinen schönen Mund
flossen die Worte wunderbar,
und taten wahre Weisheit kund:


"Doch Mama, schau, ich hab's gemacht –
die Tränchen haben’s schon vollbracht!
Sie haben Augen, Wangen fein,
doch schon gewaschen, sauberst rein“

So rein, so klug, so voller Mut
mit Tränchen wäscht sich‘s auch gut.

Stinkesocken-Schoki

 

Zur Gutenacht, bei Kerzenschein,
las Mama, bevor das Kind schlief ein:

„Der Nikolaus kommt – leis und sacht –
durchs Dach bei dunkler Winternacht.
In seine Socke legt er Schokolade rein.“
Da ruft das Kind: „Iiiiih!! Kann nicht sein!“

„Die riecht dann doch nach Fuß,
nach Stinkeschweiß und Ruß!“

Mama muss laut lachen,
gibt dem Kinde Recht!
Stinkesocken-Schoki –
das ist wirklich schlecht!

 

Das kleine Kind vom Ufer

 

Auf dem geräuschlosen See

breiten sich weiße Flügel aus.

Gern stehe ich hier am Ufer

und blick aufs Wasser raus.

 

Ich werfe kleine Steine

in den stillen See hinein,

Sehe kreisförmige Wellen,

sich aneinanderreihen.

 

Sie tanzen im klaren Wasser

mit dem edlen Schwan,

der mit seinen Füßchen

so kräftig paddeln kann.

 

Im Sonnenlichte glitzernd,

die Federn schön und weiß,

geschmückt mit Wassertropfen

dreht er sich nun im Kreis.

 

In der Musik der Stille,

die ihm das Wasser spielt,

kann keiner je ergründen,

was tief sein Herz wohl fühlt. 

 

Doch, ich das Kind am Ufer

empfang‘ die leisen Wellen,

die mir ganz heimlich flüstern

und seine Fragen stellen:

 

"Kleines Kind der Sonne,

willst du ein Freund mir sein?

Dann wär' ich hier am See

nicht mehr so allein."

 

Meine Stimm‘ fliegt übers Wasser

„Ein Freund will ich dir sein,

aber um mit dir zu Schwimmen

dafür bin ich noch zu klein.

 

Doch tragen dich die Winde

jemals von mir fort,

folgt meine Freundschaft dir

auch an jeden and‘ren Ort.

 

Ich, das Kind vom Ufer,

weiß, was die Liebe ist,

die auch nach vielen Jahren,

dich sehnlichst noch vermisst.“

Kindermund tut Wahrheit kund

 

 

Gestern beim Turnen – oh weh, welch ein Tag!
Die Bank war im Weg, wir stolperten ZACK.
Ein Plumps, ein Fall, dann lagen wir flach,
Es flossen ein paar Tränen, aber wir lachten danach.

 

Auf dem Heimweg, da sprach ich geschwind:
„Erzähl das nicht Oma, mein liebes Kind.
Die macht sich doch Sorgen, das braucht sie nicht.
Versprich es mir bitte, ganz ehrlich und schlicht.“

 

Doch das Kind ganz lustig und charmant,
sah mir in die Augen und sprach allerhand:
„Ich verspreche dir, dass ich's im Redefluss
der Oma einfach erzählen muss.“

Das Verheimlichen macht das Herz oft so schwer,
die Wahrheit zu sagen – das ehrt uns doch mehr.

 

(Geschrieben am 05.05.2025)

 

 

 

 

Am Strand von Kalabrien, warm und weich,
liegt der Sand wie Zucker — so golden, so reich.
Die Wellen flüstern, das Meer singt leise,
auf eine ganz eigene, salzige Weise.

Wir sitzen im Schatten, versteckt vor der Sonne,
uns‘re Herzen genießen die endlose Wonne.
„Unweit von hier ist ein großer Vulkan,
den man von hier aus nicht sehen kann.“

Während ich das sage, staunt das Kind
und stellt die ersten Fragen geschwind.
„Ein Vulkan?“ ertönt nun die helle Stimme,
„Mit Feuer und Rauch bis zum Himmel?“

Kaum nicke ich, reiht sich Frage an Frage,
es wird nicht genügen, egal, was ich sage.
„Wirft man da vielleicht auch Popcorn rein?
Bestimmt hüpft es raus, warm und fein!“


Ich lache laut, der Wind tanzt mit,
und küsst im Tanz den Kinderblick.
Denn, wo für uns nur Lava und Gestein,
kann für ein Kind auch Popcorn sein.

Kleine Fragen am großen Meer

Das Einohr-Schweinchen

 

Ein blondes Mädchen, zart und klein,
spielte fröhlich mit dem grauen Schwein.
Jedoch wurde allen ganz schnell klar,
dass es für sie ein Einhorn war.

 

Doch plötzlich – ratsch! – was war denn das?
Ein Ohr ging ab beim wilden Spaß!
Das Schweinchen lag nun stumm und still,
weil's ohne Ohr nicht spielen will.

 

Es sah so traurig aus im Nu –
„Oh nein! Mein Einhorn! Was hast du?“
Sie schaute bang. Was war bloß los?
Das Herz war schwer, der Schreck war groß.

 

Da sprach man sanft: „Es wird schon werden,
das Einhorn soll sich nicht gebärden.
Mit Pflasterchen, ganz sauber und fein,
wird’s bald schon wieder fröhlich sein.“

 

Man klebte’s fest mit Liebe drauf,
so nahm die Heilung ihren Lauf.
Das Mädchen lächelte sodann,
drückte’s ans Herz und schlief bald ein.

 

Das Wimpernspiel

 

Ein blauer Bär, so groß und fein,

tanzte abends im Laternenschein.

Er sprang und lachte, sang ein Lied

und alle Kinder tanzten mit.

 

Auch Mama war dort, hat’s gut geseh’n,

wie seine Knopfaugen glänzend steh’n.

„Schöne Augen hat dieser Bär,

sieht aus, als ob’s ein echter wär!"

 

„Die sind nicht echt, Mama, versteh!

Die wackeln nicht wie unsere, nee!

Die blinzeln nicht so warm und viel –

die haben kein echtes "Wimpernspiel"!“

 

Da schaut mich Mama staunend an,

als ob sie’s kaum begreifen kann.

Sie hält mich fest und lacht ganz hell,

vor Freude klopft mein Herzlein schnell.

 

Ich spiel‘ mit Worten, bunt und schlau,

benenn’ die Welt zauberhaft genau.

Erfind’ Begriffe, ungezwungen frei,

und selbst die Sprache tanzt mit mir dabei.